Gute Zusammenarbeit demonstriert

Technisches Hilfswerk, Freiwillige Feuerwehren und DRK übten gemeinsam in Haßmersheim

Haßmersheim. „Es ist notwendig, alle Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, sei es in der Ausbildung freiwilliger Helfer oder in der Bedienung der Geräte, um bei Gefahr die in Lebensgefahr geratenen Menschen zu ret­ten bzw. zu schützen. Es ist daher Pflicht und Aufgabe aller Katastrophenschutzeinheiten, die theoretische und praktische Ausbil­dung nach neuesten Erkenntnissen vorzu­nehmen." Das sagte u. a. Regierungsamt­mann Rudolf Ellwanger bei der Schlußbe­sprechung der großen Katastrophenschutzübung in Haßmersheim, an der das Techni­sche Hilfswerk Haßmersheim und Wertheim, die Freiwilligen Feuerwehren Haßmers­heim, Hochhausen und Neckarmühlbach, das Deutsche Rote Kreuz Mosbach und die Werksfeuerwehr der Firma Vogelsang in Haßmersheim teilnahmen.

Die praktische Arbeit müsse zweifellos im Vordergrund stehen. Das gemeinsame plan­mäßige Handeln und das Ineinandergreifen der einzelnen Abwehrmaßnahmen könne nur bei solchen Übungen erprobt werden. Dabei ließen sich auch Fehler und Unzulänglich­keiten feststellen und beseitigen. Nur unter diesem Aspekt sei jede Übung zu sehen und nur das könne Sinn und Zweck einer Übung sein. Mit den Leistungen aller Helfer dürfe man zufrieden sein, meinte der Beauftragte für den Katastrophenschutz im Kreis Mos­bach. Er dankte allen Einheiten und Helfern. Sein besonderer Dank galt dem THW-Bereit- schaftsführer Fritz Tscharf, der mit seinen Leuten die Übung sehr gut vorbereitete. Allein für den Bau des Hängestegs über das Hafenbecken mit einer Länge von 60 m opferten die THW-Männer von Haßmers­heim zwei Abende. Nach dem Alarm um 9 Uhr rollte alles planmäßig ab. Im neuen Fabrikgebäude der Firma Vogelsang, waren nach einer Explosion Brände und Zerstörun­gen entstanden. Der Umfang des Schadens war zunächst noch nicht abzusehen. Zu­nächst wurden die Verletzten geborgen und von DRK-Krankentransportwagen in das Krankenhaus gefahren. Die Feuerwehren und die Werksfeuerwehr wurden zum Löschen der Brände eingesetzt. Mit schwe­rem Atemschutz mussten die Männer ihre nicht leichte Arbeit verrichten. Die Freiwil­ligen Feuerwehren hatten auch noch den Auftrag, die Nachbargebäude und die Druckerei der Firma Vogelsang abzuschirmen.

Die THW-Gruppe Wertheim baute in der Zwischenzeit unterhalb der Haßmersheimer Neckarfähre eine Fähre mit einer Tragkraft von 6 t. Dabei wurden jeweils zwei Pontons zusammengeschlossen. Später führten die Wertheimer ihre LH-Fähre vor und machten auch eine Jungfernfahrt mit Gästen und Bür­germeister Norbert Ackermann, Geschäfts­führer Reiber vom Landesverband des THW.

Nach der Übung, an der als Beobachter auch Major Rechter vom LwVers. Rgt. 4 Neckarelz, Kreisbrandmeister Harald Metz­ger, H. Koch vom Wasser- und Schifffahrtsamt, BM Norbert Ackermann und der Kom­mandant der Depotfeuerwehr Neckarzim­mern teilnahmen, fanden sich alle zur „Manöverkritik" in der Kantine der Firma Vogelsang ein

Der gesamte örtliche Schutz soll in Zukunft den bestehenden Einrichtungen wie Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, dem Technischen Hilfswerk und den Einhei­ten des Luftschutzhilfsdienstes übertragen werden, d. h. zur Bekämpfung von Gefahren und Schäden, die der Zivilbevölkerung dro­hen, sollen alle Einheiten und Einrichtungen in den Katastrophenschutzdienst zusammengefasst, verstärkt und ergänzt werden.

Geschäftsführer Reiber, der für den Lan­desvorsitzenden Lenz gekommen war, kon­statierte, dass man in Haßmersheim gute Zusammenarbeit gezeigt habe. Kreisbrand­meister Metzger regte an, öfter solche Übun­gen abzuhalten, BM Ackermann gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich die Weh­ren aus Hochhausen und Neckarmühlbach so hervorragend bei der Übung zurechtfanden.

Wertheimer Zeitung Jan 1072