Bei der Feier im Mainhafen herrschte Volksfeststimmung

Frachtschiffe durften besichtigt werden / Große Schauübung

Wertheim. Wie interessant und abwechslungsreich die Aufgaben eines regional wichtigen Mainhafens sein können, erlebten am Samstag zahlreiche Besucher beim »Tag der offenen Tür« des Zweckverbandes Mainhafen und der Rhenus AG. Sowohl ein komplett ausgestattetes und beheiztes Bierzelt als auch die Möglichkeit, Frachtschiffe zu besichtigen und beim Verladen von Sand zuzuschauen, trugen mit dazu bei, eine Informationslücke zu schließen. Viel beachtet war vor allem die Schauübung, die das THW, die Feuerwehr und die DLRG in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz auf dem Main vorführten.

Bereits unmittelbar nach der offiziellen Fei­erstunde spielte die Stadtkapelle Wertheim unter Leitung von Andreas Kraft zum deftigen Frühschoppen im Festzelt auf und das Techni­sche Hilfswerk bot Eintopfessen an. Viele Gäste ließen sich die von den Hilfsorganisatio­nen konzipierte Schauübung auf dem Main nicht entgehen.

Zuerst sorgte ein vom Technischen Hilfs­werk zusammen gebastelter »Schwimmkäfer« für Heiterkeit. Dem alten Volkswagen hatte man Schaufelräder auf die Antriebsachse ver­paßt, so daß er sich, getragen von zwei großen Luftschläuchen, dampfschiffartig fortbewe­gen konnte.

Mit dem nötigen Ernst gingen die Hilfskräf­te an die Demonstration ihrer Rettungsübung »Mann über Bord« heran. Dabei wurde angenommen, daß von einem brennenden Schiff ein Besatzungsmitglied ins Wasser fiel und von Tauchern der DLRG geborgen wer­den mußte.

Der »Brand« wurde mit einer Rauchkerze simuliert, die innerhalb weniger Minuten einen Großteil des Maintales zwischen Hasloch und Grünenwört einnebelte. Als die Zu­schauer wieder freie Sicht hatten, wurde der »Verunglückte« von der DLRG unter dem Geleit der Boote von THW und der Feuerwehr Wertheim sicher an Land gebracht und der Obhut des DRK-Einsatztrupps übergeben. Die Brandbekämpfung übernahm das Lösch­boot der Freiwilligen Feuerwehr.

Die an der Hafenmole verankerten Fracht­schiffe »Clarissa« aus Würzburg und »Stinnes 88« aus Essen konnten näher in Augenschein genommen werden. Ebenso interessant war ein Besuch auf dem Boot der Wasserschutzpo­lizei Lohr. Die jeweiligen Schiffsführer gaben bereitwillig Auskunft über die komplizierte Technik.

19.10.1987