THW zeigte seine Ausrüstung und war ein guter Gastgeber

Sommerfest des Landkreises auf dem Gelände des THW Wertheim

Wert heim. Rund 180 Gäste wurden am Mittwochnachmittag und -abend vom Technischen Hilfswerk Wertheim auf dem THW-Gelände in Eichel bewirtet und mit der Ausrüstung dieser Organisation für den Katastrophenschutz vertraut gemacht. Die THW erwies sich als ein guter Gastgeber, der mit der eigenen Feldküche ein vortreffliches Gulasch zubereitete und, unterstützt von Mitarbeitern des Landratsamtes, auch dafür sorgte, daß niemand Durst zu leiden hatte. Glanzpunkte des Festes waren die Fahrt mit den neuen Aluminium-Pontons des THW und die Vorführung der »Sauerstoff-Lanze«, mit der Beton weggeschmolzen werden kann. Zur Unterhaltung der Gäste trugen nicht nur die zum Tanz aufspielende »Landratsamt-Band« bei, sondern auch »Olympische Spiele«, bei denen es für die Besten Preise gab.

In der »Grafschaft Wertheim« begrüßte Landrat Georg Denzer zum Auftakt des Fe­stes, das nicht zu dieser Größe aus dem tradi­tionellen Sommerfest der Behördenleiter ent­wickelt habe, Oberbürgermeister Gläser und acht weitere der insgesamt 18 Bürgermeister des Kreises, 18 von 48 Kreisräten - die anderen hatten sich wegen Termine und Reisen ent­schuldigt - und vor allem die zahlreichen Be­hördenleiter »von der Kirche bis zum Wasser- und Schiffahrtsamt«. Sein Gruß galt auch den Vertretern des Technischen Hilfswerks: Stell­vertretender Landesbeauftragte Dietrich Läpke, Regional-Geschäftsführer Paul Pietzner sowie Kreis- und Ortsbeauftragter Anton Jeßberger mit den zahlreichen Aktiven, denen er für den Einsatz bei der Umwetterkatastrophe im Raum Königheim vor einem Jahr und für die Mitgestaltung dieses Festes dankte. Für den THW-Ortsverband Wertheim begrüßte Anton Jeßberger die Gäste und stellte den Ortsverband vor, der 1968 gegründet wurde. Nachdem man zunächst in der Segelfliegerhal­le am Taubersportplatz eine Unterkunft ge­funden hatte, sei 1973 der Neubau in Eichel und 1975 die Garage errichtet worden. Im Rahmen des Katastrophenschutzes habe man 38 Mann mit 5 Fahrzeugen als Bergungszug, 24 Mann mit Pontons als Fährgruppe und 6 Mann mit der entsprechenden Ausrüstung als Pum­pengruppe. Auch eine eigene Küche gehöre zur Ausstattung des THW Wertheim, das zur Zeit 75 Mitglieder, 8 Fahrzeuge, 6 Hänger und 3 Boote habe. Über die Aufgaben des THW informierte dann Dieter Lüpke und machte auch darauf aufmerksam, daß das THW von jedem Behördenleiter angefordert werden kann.

Anschließend wurden die ersten »Bootsfah­rer« in Kleinbussen zum großen Parkplatz am ehemaligen Ruderhaus transportiert, wo sie auf den beiden neuen Aluminiumpontons, die von 40-PS-Motoren angetrieben werden, eine Fahrt auf dem Main bis hinter den Camping­platz unternahmen. Zur Sicherung fuhr noch ein Arbeitsboot des THW mit. Die Anschaf­fung der beiden Doppel-Pontons war notwen­dig, weil die Fährgemeinschaft des THW, die von Aschaffenburg bis Lohr reicht, inzwischen mit solchen Pontons ausgestattet ist und Wert­heim nun die gleichen Typen brauchte, um sie in eine evtl. einmal zu bauende Brücke einfügen zu können. Bisher war das Wertheimer THW mit Schlauchboot-Pontons ausgestattet. Die Gäste des Sommernachtsfestes starteten zu insgesamt sechs Fahrten, weil jedes Mal je Doppelponton höchstens 15 Leute mitgenom­men werden durften.

Nachdem man sich dann das von den THW-Köchen zubereitete Gulasch hatte gut schmecken lassen, spielte die Kapelle zum Tanz auf. In einer Pause ehrte Land rat Georg Denzer die Besten der »Olympischen Spiele«, die aus Pfeilwerfen, Spirometer-Blasen und Nagel­versenken bestanden. Auf das recht unter­schiedlich ausgefallene »Kraftmessen« hatte man bei der Auswertung verzichtet. Sieger mit den meisten Punkten wurden Oberst Dietrich Hösselbarth aus Niederstetten, 2. Redakteur Werner Pallmert aus Boxberg und 3. Amtslei­ter Helmut Bier vom Landratsamt. Bei den Frauen erhielt Doris Drescher (Wertheim) einen Preis und für besonders gute Leistungen an den einzelnen »Geräten« wurden Frau Rössy (Kraftmessen) und Frau Denzer (Hula- Hupp) mit Präsenten bedacht. Als »Verletz­ter« erhielt schließlich Bürgermeister Günther Kuhn aus Külsheim noch ein »Trostpflaster«.

Nach Einbruch der Dunkelheit führte das THW die »Sauerstoff-Lanze« vor, mit der Beton geschmolzen werden kann. Als An­schauungsobjekt diente ein 10 Zentimeter dickes Betonrohr, gegen das ein THW-Mann in -Schutzkleidung die Lanze richtete, deren Spitze vorher angeglüht worden war. 6 Sauer­stoff-Flaschen lieferten dem Feuerstrahl 200 Atü Druck und er traf mit einer Hitze von 2000 Grad auf den Beton, der schnell, wie die zahlreichen Zuschauer miterlebten, weg­schmolz. Das Fest war mit dieser Vorführung aber noch nicht vorüber. Der »harte Kern« der Besucher erlebte in Eichel noch den neuen Tag.

7.6.1985