Hochwasser in Wertheim erreicht katastrophale Ausmaße
Verkehr mit Pontons notdürftig aufrechterhalten / Schäden unübersehbar Am Donnerstag Höhepunkt in Wertheim
Wertheim. Die Main-Tauber-Stadt gleicht seit Montag einem Klein-Venedig. Die Altstadt steht bis auf wenige Straßenzüge völlig unter Wasser, zum Teil bis über einen Meter. Alle Geschäfte sind geschlossen, da sich das schmutzige Wasser bereits dort seinen Weg sucht. Durch die gelbliche Brühe sind Schäden entstanden, die nicht zu übersehen sind, da praktisch alle Keller in Wertheims Altstadt unter Wasser stehen. Zum Teil konnten die Besitzer der Häuser ihre Keller und ebenerdig liegenden Wohnungen räumen, so dass der Schaden, der ohnehin schon hoch genug ist, nicht ins Unermessliche steigt.
Noch in unserer gestrigen Ausgabe konnten wir berichten, dass die Hochwasserwelle im Laufe des gestrigen Dienstag die Main-Tauber-Stadt erreicht In der Nacht vom Montag auf Dienstag stieg das Wasser weiter an, so dass am gestrigen Tag der Personenverkehr innerhalb der Stadt notdürftig mit Pontons, Kähnen und Schlauchbooten aufrechterhalten werden musste. Um die Mittagszeit erhielten wir die neuesten Meldungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg, die keinesfalls als günstig, sondern als äußerst ernst zu bezeichnen sind. In der Mitteilung heißt es:
Durch die plötzlich eingeströmte Kaltluft wurde der Lauf des Hochwassers am Obermain unterbrochen, so dass sich der Ablauf des Wassers verzögert und dieses sich an der Saale-Mündung staut. Mit dem Lösen der Welle wird am heutigen Mittwoch gerechnet. In Viereth wird sich der Scheitel mit einer Höhe von 7,10 m ausbilden. In Schweinfurt wird ein Pegelstand von 5,50 m erwartet, in Würzburg in der Mittagszeit 6,20 m und am Spätnachmittag 6,60 m. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag bzw. am Donnerstag selbst wird die Hochwasserwelle die Main-Tauber-Stadt erreichen, so dass mitt einem weiteren Ansteigen des Wassers rechnen ist. Das Hochwasser wird damit knapp über dem vom Jahre 1948 liegen.
Die Pegelstände des Mains hatten am Dienstag um 5 bzw. 8 Uhr folgende Höhe: Schweinfurt 5,82 m (8 Uhr nicht bekann t); Würzburg 4,98 bzw. 5,07 m; Steinbach 5,50 bzw. 5,61 m; Faulbach 5,90 bzw. 5,67 m; Kleinheubach 5,47 bzw. 5,53 m.
Am Montagvormittag musste zunächst die Rechte Tauberstraße für den Pkw-Verkehr gesperrt werden, gegen Abend auch für den Lkw-Verkehr. In der Brückengasse sammelte sich ab den Mittagsstunden das Wasser, so dass im Laufe des Nachmittags die Pkws sich den Weg zum Marktplatz nur mühsam bahnen konnten. Bald stand hier das Wasser allerdings schon so hoch, dass auch hier kein Fahrzeug mehr durchgelassen wurde. Beim Durchfahren durch die überfluteten Straßen schwappte die gelbe Brühe an die Eingangstüren der Häuser. Dadurch floss immer mehr Wasser in die Keller bzw. ebenerdigen Wohnungen.
Da die Bürgersteige zum Marktplatz unbegehbar wurden, errichtete das Stadtbauamt eilends Stege in der Brückengasse und in der Lindenstraße/Kapellengasse, ebenso in der Hämmelsgasse. Am Montagabend waren die Stege in der Lindenstraße und Kapellengasse nicht mehr begehbar, da das Wasser von Minute zu Minute stieg. In der Hämmelsgasse wurde in der Nacht zum Dienstag der Steg von den Wassermassen auseinandergerissen. Mitarbeiter des Stadtbauamtes versuchten am Dienstag die Bohlen und Holzböcke sicherzustellen.
Stadtbauamt, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren in pausenlosem Einsatz, um Sandsäcke heranzuschaffen, mit denen die Kellerfenster und Eingangstüren abgesichert wurden. Bis zum Dienstag waren 1500 Sandsäcke gefüllt worden. Und immer wieder kam der Ruf nach weiteren Säcken. Der reibungslose Ablauf aller Sicherungsmaßnahmen wurde vor allem am Montagnachmittag durch viele Schaulustige teilweise empfindlich gestört, so dass des öfteren an die Vernunft der Fußgänger, die sich auf dem einzigen Steg in der Brückengasse stauten, appelliert werden musste.
Viele Geschäftsinhaber räumten am Montagnachmittag ihre Geschäfte aus bzw. bockten die Verkaufstheken hoch. Es ließ sich aber in einigen Geschäften nicht mehr vermeiden, dass das Wasser bis an die Lebensmittel herankam. So sah man durch die geschlossenen Eingangstüren am Dienstag Äpfel, Orangen und Kartons schwimmen.
Die größte Sorge war für alle das Ausräumen der Keller, in denen die Öltanks, Lebensmittel und Kühlanlagen untergebracht sind. Mit Hilfe aller Angestellten wurden die Keller ausgeräumt, die Kühlmaschinen in Sicherheit gebracht und die Heizungen mit elektrischer Zündung abgeschaltet. So kommt es, dass viele Wertheimer nicht nur die Unbilden des Wassers verspüren, sondern auch noch teilweise frierend in ihren Wohnungen sitzen müssen.
Viele Metzgereien mussten die gesamten Wurst- und Fleischvorräte, die in den Kühlanlagen, die teils im Keller, teils im Erdgeschoß stehen, gelagert werden, am Dienstagvormittag mit Booten in Sicherheit bringen. Von der Tauberbrücke aus wurden die Fleisch- und Wurstwaren in die Kühlanlagen des Städtischen Schlachthofs gebracht. Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, dass Lebensmittel vom Wasser vernichtet wurden. Ebenso entstanden an elektrischen Anlagen große oder gar Totalschaden.
Reißenden Absatz fanden indes die Gummistiefel in den Wertheimer Schuhgeschäften, die am Dienstag allerdings teilweise ebenfalls schon unter Wasser standen. So wurde das begehrte Schuhwerk durch die Wohnungstür verkauft. Denn ohne Gummistiefel muss man in der Wertheimer Altstadt mit nassen Füßen rechnen. Und nasse Füße bekamen am Montag und Dienstag sehr viele.
In der Nacht zum Dienstag rückte das Technische Hilfswerk mit schwimmenden Pontons an, um den Personenverkehr sicherzustellen. Großer Andrang herrschte an diesen Booten am Dienstag. Die Berufstätigen mussten zahlreiche Verspätungen in Kauf nehmen, da auf Grund der Wassermassen ein rasches Fortkommen nicht möglich war. In gewissen zeitlichen Abständen wurden die Gebiete an der Packhofstraße und der Maingasse abgefahren, um die Menschen aus ihren Häusern zum Einkaufen oder zum Arbeiten zu holen. Im Hotel „Schwan“ musste ein Gast längere Zeit warten, bis er mit einem Boot geholt werden konnte. Im Vorgarten dieses Hotels tummelten sich die Schwäne.
Viel Mühe bereitete den Hilfskräften das Leerpumpen der Öltanks. Das öl musste herausgepumpt werden, um eine Verseuchung des Wassers zu verhindern. Am Dienstagvormittag füllten sich die leer gepumpten Tanks mit Wasser. Mitarbeiter des Stadtbauamts, die Helfer des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr waren teilweise von Montagnachmittag bis Dienstagvormittag auf den Beinen, ohne ein Auge zugetan zu haben. Sie wurden dann abgelöst, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Im Wertheimer Ortsteil Eichel fielen am Dienstag sämtliche Telefonverbindungen durch das Hochwasser aus. Sollte ein Schaden an einem jetzt unter Wasser liegenden Kabel aufgetreten sein, so kann der Schaden erst wieder nach Ablaufen des Wassers behoben werden.
Sehr schwierig war für die Autofahrer das Erreichen bzw. Verlassen der Stadt Wertheim. Da keine Straße rechts der Tauber mehr passierbar ist, müssen alle Kraftfahrer über Külsheim fahren, um beispielsweise nach Würzburg zu kommen. Dieser Umweg über die äußerst schlechte Landesstraße 507 kostet viel Zeit und auch Geld. Die letzte unmittelbare Verbindung nach Freudenberg musste im Laufe des Dienstags gesperrt werden, da der Main bei Grünenwört die Landesstraße 2310 überflutet hatte. Kreuzwertheim, die Wertheimer Ortsteile Eichel und Hofgarten sowie das Mühlenviertel und die Taubertalgemeinden konnten über die Altstadt nicht mehr erreicht werden.
Zwischen Wertheim und Bestenheid wurde das gesamte Mainvorland überflutet. Der Campingplatz und das Städtische Schwimmbad in den Christwiesen stehen mittlerweile völlig unter Wasser. In den in unmittelbarer Nähe gelegenen Häusern kommt bereits das Wasser in die Keller, ebenso im Wertheimer Stadtgebiet links der Tauber. Dies ist leicht zu begreifen, da die Kanäle in diesen Gebieten bald kein Wasser mehr aufnehmen können.
Das Hochwasser führt mittlerweile Unmengen an Unrat mit. So findet man schwimmende Schuhe, Kartons, Tonnen und sonstigen Unrat. Gleichzeitig wird viel Schlamm mitgeführt, so dass das Gebiet um Wertheim nach dem Zurückgehen des Wassers am Anfang keinen allzu schönen Anblick bieten wird.
Sollten die Voraussagen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Würzburg bezüglich des weiteren Ansteigens des Mains eintreffen, so wird die Stadt Wertheim am Donnerstag im wahrsten Sinne des Wortes schwimmen und die Grenze der Katastrophe überschritten sein. In Wertheim hofft man jetzt, dass diese Prognosen nicht in vollem Umfang eintreffen werden.
Wertheimer Zeitung 25.2.1970
Kein-Heidelberg wurde Klein-Venedig
Hochwasser zwang zu Bootsverkehr in der Altstadt — Viele konnten Häuser nicht verlassen
Wertheim. „Mit dem weiteren Ansteigen des Hochwassers ist heute und morgen zu rechnen". Diese wenig tröstliche Nachricht verkündete gestern Mittag ein Lautsprecherwagen der Polizei in den Straßen der Wertheimer Altstadt, in denen seit Montagmorgen das Wasser ständig gestiegen ist. Es verwandelte Wertheim, das oft als „Klein-Heidelberg" bezeichnet wird, in ein „Klein-Venedig", in dem der Fußgängerverkehr mit Booten und über Stege aufrechterhalten wird. Es ist zu befürchten, dass das Main-Hochwasser erst im Laufe des morgigen Donnerstag seinen Höchststand erreicht. Er dürfte über dem letzten Höchststand im Januar 1948 liegen.
In Wertheim hat man seit Generationen Erfahrungen mit dem Hochwasser und so begannen weitsichtige Hausbesitzer in den am meisten gefährdeten Straßen schon in der Nacht zum Montag, die Keller auszuräumen. Das Hochwasser stieg dann im Verlauf des Montags so schnell, dass in der Lindenstraße, in der rechten Tauberstraße und in der Brückengasse die Geschäfte zunächst durch Sandsäcke vor dem Wasser geschützt und dann doch ausgeräumt werden mussten. Schon am Montagabend wurde die Wertheimer Ortsdurchfahrt gänzlich für den Verkehr gesperrt und der Kraftfahrzeugverkehr weiträumig umgeleitet. Davon waren auch viele betroffen, die von der Arbeit heimfahren wollten. In der Brückengasse und in der Lindenstraße hatte man bereits am Montagnachmittag Stege errichtet. Da das Wasser weiter stieg, legte das Technische Hilfswerk Wertheim am Abend Pontons bereit, mit denen ab Dienstagmorgen vor allem eine Verbindung zwischen Marktplatz und Tauberbrücke durch die Brückengasse geschaffen wurde. Hier hatte man auch noch einen zweiten Steg aufgeschlagen, der durch mehrere Anwesen über die Kapellengasse zum Marktplatz führte. Dadurch wurde für Fußgänger ein „Einbahnverkehr“ ermöglicht. Schon am Montagabend kamen viele Schaulustige und am Dienstag vermehrte sich noch ihre Zahl, so dass auf den Stegen oft dicht an dicht gegangen wurde. Mit den Pontons wurden Fahrgäste befördert, aber auch Material zum Bau weiterer Stege sowie Waren aus den an den Straßen liegenden Geschäften.
Schaden unübersehbar
Polizei, Technisches Hilfswerk, DLRG, Freiwillige Feuerwehr und die Kolonne des Stadtbauamtes sind seit Montag pausenlos im Einsatz, um den Fußgängerverkehr zu ermöglichen, oder Betroffenen zu helfen, ihre Keller und Läden auszuräumen. Der Schaden, der Anlieger des überschwemmten Gebiets entstand, ist noch nicht absehbar. In vielen Häusern fiel die im Keller liegende Heizung aus. Deshalb mussten auch die „Arnold-Lichtspiele“ vorübergehend geschlossen werden. Auch andere Geschäftsleute haben zusätzlich einen Verdienstausfall für einige Tage zu befürchten. In den Wertheimer Schuhgeschäften waren Gummistiefel in den letzten Tagen besonders gefragt.
Ein böses Erwachen gab es für viele Bewohner der Wertheimer Altstadt am Dienstagmorgen. Am Abend hatten sie noch ihr Haus erreichen können, am morgen stand das Wasser bis zu einem Meter hoch und drang in die Erdgeschoßräume ein. Viele konnten das Haus nicht verlassen und mussten vom Arbeitsplatz fern bleiben. Die Versorgung mit Lebensmittel wurde durch Boote sichergestellt.
Main steigt weiter
Während bei der Tauber ein Rückgang des Hochwassers zu bemerken ist, wird der Main noch weiter ansteigen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg rechnet damit, dass die Hochwasserwelle Würzburg am heutigen Mittwoch erreicht und dort den Main um gut einen Meter auf 6,20 bis 6,60 Meter Pegelstand steigen lässt. In Wertheim dürfte das Hochwasser dann am Donnerstag eintreffen. Ob es hier um 20 oder 50 Zentimeter steigt, ist nicht vorauszusagen.
Wertheimer Zeitung 25.2.1970
Fast die ganze Altstadt „schwimmt“
Höhepunkt spätestens heute Mittag überschritten / Versorgung der Eingeschlossenen / Ratten und öllachen
Wertheim. In der Main-Tauber-Stadt, die sich seit Montag dieser Woche in ein Klein-Venedig verwandelte, verschärfte sich die Hochwasserlage am Mittwoch zusehends. Nachdem in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch das Wasser stagnierte, wurde im Laufe des Vormittags wieder ein mäßiges Ansteigen registriert, das sich bis zum Abend und in der Nacht verstärkte. Damit trafen am gestrigen Tag die Prognosen des Wasser- und Schiffahrtsamtes Aschaffenburg zu, daß die Hochwasserwelle die Stadt Wertheim nicht am Mittwoch, sondern erst am Donnerstag erreicht. Besonders prekär wurde die Lage hinsichtlich der in den Kellern der Häuser in der Altstadt gelagerten Öltanks und die Versorgung der eingeschlossenen Bewohner.
Während im Laufe des Mittwochs der normale Personenverkehr wiederum mit schwimmenden Pontons, Schlauchbooten, Faltbooten und Kähnen in den größeren Straßen bzw. Gassen aufrechterhalten werden konnte, waren die engen Zweiggassen praktisch unerreichbar. Nur mit Taucheranzügen bzw. überdimensionalen Gummistiefeln konnten die freiwilligen Helfer des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr, des Stadtbauamts und der Deutschen Lebensrettungsgeselllchaft die vom Wasser völlig umspülten und fast bis zum ersten Stock vom Hochwasser gefüllten Häuser erreichen, um den Bewohnern Hilfeleistungen zu gewähren.
In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch war die Situation ziemlich ruhig. In den Vormittagsstunden des Mittwochs begann die Stadtverwaltung mit der Versorgung der eingeschlossenen Bewohner. Alle Wertheimer, die ihre Häuser nicht mehr verlassen konnten. erhielten im Laufe des Tages Verpflegungsbeutel, in denen sich eine kräftige Vesper mit Obst befand. Damit konnten die dringendsten Wünsche befriedigt werden.
Ein mehr als ernste Sorge bereitet allen vom Hochwasser Betroffenen die Bergung bzw. Sicherung der Öltanks. Einige konnten schon in Sicherheit gebracht werden, doch sind die vielenn anderen, die in den Keilern liegen, überhaupt nicht erreichbar. Um so verständlicher ist nun die Sorge, daß eventuell diese Tanks leckschlagen und auslaufen, was eine ernsthafte Verseuchung des Wassers in sich birgt. In einigen Häusern ließ sich das Leckschlagen nicht mehr vermeiden, so daß sofort Bindemittel gestreut werden mußten. Elektrische Anlagen, die sich in den Kellern der zu vier Fünftel überschwemmten Altstadt befinden, sind völlig vernichtet. Schätzten wir in unserer gestrigen Ausgabe, daß sich der Schaden auf einige hunderttausend Mark belaufen wird, so waren am Mittwoch die vorsichtigen Schätzungen des Gesamtschadens an und in den Häusern und den städtischen Einrichtungen wesentlich höher.
Viele Bewohner der Altstadt evakuierten sich freiwillig und übernachteten in den letzten Nächten bereits in nicht gefährdeten Wertheimer Ortsteilen. Noch am Mittwoch sah man viele Wertheimer, die ihre Häuser verließen, um wenigstens einige Stunden oder eine Nacht lang einmal ohne Wasser schlafen zu können. Man ging auch dazu über, die Wohnungen in den Erdgeschossen endgültig zu räumen, da das Ansteigen des Maines bis zum heutigen Donnerstag anhalten wird.
Nach Mitteilung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg hatte am Mittwoch der Mainpegel um 5 Uhr. 8 Uhr bzw. 13 Uhr folgende Höhen erreicht: Viereth 6,34, 6,18, 588 m; Schweinfurt 6,46, 6,61, 6,32 m; Würzburg 6,17, 6,38, 6,60 m; Steinbach 5,75, 5,94, 6,08 m; Faulbach 6,10, 6,10, 6,13 m; Kleinheubach 5,64, 5,62, 5,62 m. Für 15 Uhr wurden in Faulbach 6,70 m und in Kleinheubach 6,00 m erwartet. Weiterhin wurde steigende Tendenz vorausgesagt. Der Scheitel der Hochwasserwelle wurde in Würzburg gegen 15 Uhr erwartet. Schweinfurt durchlief die Hochwasserwelle am Dienstag gegen 5 Uhr mit 6,93 m. In den Gebieten des Obermains zeigte sich eine fallende Tendenz.
Die Landespolizei ließ am Mittwoch gegen 13.30 Uhr durch Lautsprecher und Megaphon der Wertheimer Bevölkerung mitteilen, dass ab dem Nachmittag mit einem weiteren Ansteigen des Hochwassers zu rechnen sei. Mit Hilfe von Booten wurde diese Sondermeldung auch in den Nebengassen der Altstadt verbreitet. Die Hochwasserwelle soll die Main-Tauber-Stadt im Morgengrauen des heutigen Donnerstags durchlaufen haben. Damit ist mit einem weiteren Ansteigen des Wassers zu rechnen.
Mit einem Ponton wurde um die Mittagszeit des Mittwochs ein kranker Bürger zu einem an der Tauberbrücke bereitstehenden Krankentransportfahrzeug gefahren und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Dieser Einsatz verlief reibungslos, ebenso der Transport der Fußgänger, die irgendein Ziel in der Altstadt hatten. Leider blockierten wiederum zahlreiche Neugierige die Stege und Boote, so daß den freiwilligen Helfern die Arbeit erschwert wurde. Immer wieder mußten die Schaulustigen, die alle trockenen Fußes in einem anderen Stadtteil wohnen, aufgefordert werden, die einzigen Wege freizuhalten. Große Sorge bereitete den Zeitungsverlagen die Zustellung der Tageszeitung. Die „Fränkischen Nachrichten“ konnten einige Faltbootbesitzer gewinnen, die im Laufe des Tages die Zeitungen zustellten. In diesem Zusammenhang eine Bitte: alle sind bemüht, den Betroffenen die Situation zu erleichtern. Auch wir sind bestrebt, daß jeder Abonnent seine Zeitung erhält, doch läßt sich dies aufgrund des vielen Wassers manchmal nicht leicht realisieren. Wir bitten unsere Leser deshalb um Verständnis, wenn die Zeitung nicht so pünktlich wie gewohnt auf dem Frühstückstisch liegen kann.
Äußerst unangenehm ist im Stadtgebiet mittlerweile der Ölgeruch. In der gelben Brühe schwimmen die Öllachen, zu denen sich mittlerweile auch die Ratten gesellen und in weiten Bögen die überfluteten Straßen und Gassen durchqueren. Leider müssen auch diese ekelerregenden Erscheinungen des Hochwassers in Kauf genommen werden.
Ein Lob sei an dieser Stelle einmal allen freiwilligen Helfern des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr, der Lebensrettungsgesellschaft und den Mitarbeitern des Stadtbauamtes gesagt. Viele haben nur wenige Stunden Schlaf, um den Mitbürgern stets helfend zur Seite stehen zu können. Leider wird das Verhalten aller im Katastrophenschutz eingesetzten Männer manchmal kritisiert und als übertrieben bezeichnet. Vor allem das vorsichtige Verhalten der Hilfskräfte wurde noch vor wenigen Tagen herabgewürdigt mit dem Hinweis, daß ja doch kein Hochwasser kommt. Das Ergebnis konnten besonders diese Kritiker seit Montag in der Altstadt sehen.
Im Wertheimer Bezirk normalisierte sich die Lage lediglich auf der Taubertalstraße, die bis Wertheim für den Verkehr wieder freigegeben werden konnte. Die Sperrung in Urphar muß aufrecht erhalten werden. Während die Maintalstraße bei Grünenwört nicht mehr überspült war, mußte diese Straße beim Tremhof zwischen Boxtal und Freudenberg gesperrt werden.
Fränkische Nachrichten 26.2.1970
In der Nacht zum Donnerstag brach die Katastrophe herein
Gesamtschaden über eine Million Mark / Wasser fällt langsam / 150 freiwillige Helfer im pausenlosen Einsatz
Wertheim. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag weitete sich in der Main- Tauber-Stadt die prekäre Hochwasserlage zur Katastrophe aus. Das Wasser stieg innerhalb weniger Stunden erneut an und erreichte am Donnerstag um 9.15 Uhr einen Pegel - stand von 6,20 Metern. Die ohnehin durch das Wasser allein aufgetretenen katastrophalen Schäden vermehrten sich schlagartig, als in dieser Nacht mehrere hunderttausend Liter Heizöl ausströmten und sich in das Hochwasser ergossen. Beim Abfließen des Hochwassers, womit man am heutigen Freitag rechnet, besteht nunmehr die Gefahr, dass die Öltanks, die noch nicht leer sind, umkippen und dass dadurch nochmals unendlich viele Liter Öl auslaufen können. Die Ölpest machte sich gestern in der Wertheimer Altstadt durch manchmal unerträglichen Gestank bemerkbar. Die bis jetzt entstandenen Schäden werden mittlerweile auf über eine Million Mark geschätzt.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg hatte am Mittwochmittag mitgeteilt, dass die Hochwasserwelle in Wertheim in den Nachtstunden zum Donnerstag eintreffen werde. Bereits am frühen Nachmittag registrierte man ein rapides Ansteigen des Wassers, so dass gegen 15 Uhr alle Fußgängerstege abgebaut werden mussten, da die Bohlen zu schwimmen begannen und damit für die Fußgänger Lebensgefahr bestand. Im verstärkten Umfange wurden neue Sandsäcke angeliefert, um die Eingangstüren und Kellerfenster in der fast völlig schwimmenden Altstadt abzudichten. Bis zum Donnerstag wurden 3500 Sandsäcke ausgegeben. Zur Bewältigung des Fußgängerverkehrs wurde in den Nachmittagsstunden auch die Bundeswehr eingesetzt. Zwei Züge des Artillerieregiments 12 Tauberbischofsheim halfen tatkräftig beim Transport der Wertheimer mit.
Da immer mehr unvernünftige Wertheimer Bürger, die — wie wir schon in unserer gestrigen Ausgabe berichteten — in trockenen Gebieten wohnen, aus Schaulust den Ablauf des Fußgängertransports behinderten, wurden am Nachmittag nur ältere Menschen und Frauen mit Kindern befördert. Kinder und Jugendliche mussten den Weg über die Leberklinge und die Eisenbahnbrücke nehmen. Außerdem wurde zwischen der Volksbank und dem Café Reuther eine Absperrung aufgebaut, so dass die Schaulustigen die notwendigen Arbeiten nicht mehr stören konnten.
Leider gab es auch einige Bewohner der Altstadt, die Transportboote anforderten, um zum größten Teil unwichtige Dinge zu holen — und das ohne ein Wort des Dankes. Auf der anderen Seite boten mehrere Gastwirte den freiwilligen Helfern, die stundenlang in der nassen Kälte fast bis zur Erschöpfung arbeiteten, kostenlos Kaffee und Imbisse an, was dankbar angenommen wurde. Viele Bewohner der Altstadt, die unermüdlich versorgt wurden, spendierten gerne Schnaps und Zigaretten.
Neben der Lebensmittelversorgung klappte das Ausliefern der Post und die Behandlung von Kranken bzw. der Abtransport von Schwerkranken in das Städtische Krankenhaus vorzüglich. Voll des Lobes ist man deshalb für die Helfer des Technischen Hilfswerks, des Stadtbauamts, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und der Bundeswehr, die sich die Nächte seit einigen Tagen um die Ohren schlagen, um den betroffenen Wertheimern Hilfe leisten zu können.
Die DLRG hatte zwölf Taucher eingesetzt, die unter äußerst gefährlichen Bedingungen Öltanks zu sichern versuchten. Einige mussten wegen Unterkühlung für einige Stunden zur stationären Behandlung das Krankenhaus aufsuchen, während ein anderer sich eine Fußverletzung zuzog, die ihn für eine Woche ans Bett fesseln wird.
Bei einer Einsatzbesprechung der Leiter der einzelnen Hilfsorganisationen und der Stadt befasste man sich mit der Unterbringung und Verpflegung der Hilfskräfte. Die Bundeswehreinheit, die am Donnerstagabend von zwei Zügen aus Hardheim abgelöst wurde, nächtigt in der Turnhalle des Gymnasiums; Betten stellt das Städtische Krankenhaus zur Verfügung. Die warme Verpflegung ist in Gasthäusern sichergestellt, während die Kaltverpflegung von der US-Armee geboten wird, die ihre Hilfe bereits angeboten hat. Um den Helfern bei Regen eine kurze Verschnaufpause in trockenen Räumen zu gewähren, wurde ein Schulsaal im alten Krankenhaus entsprechend ausgestattet. Somit ist die Versorgung der rund 150 Helfer gewährleistet. Das Deutsche Rote Kreuz ist ständig in Bereitschaft, um in Notfällen sofort eingreifen zu können.
Die Stadtverwaltung ließ am Donnerstagvormittag 20 Heizmaterial-Gebinde anliefern, die kostenlos an die Bewohner der Altstadt verteilt wurden, die keine Heizmaterialien haben. Denn heizen kann man in der Altstadt mit Holz, Kohle oder Öl praktisch überhaupt nicht mehr, da alles vom Wasser eingeschlossen ist. Die betreffenden Haushalte erhielten Kohlen und etwas Brennholz mit einem Gewicht von einem halben Zentner, was mit Leinen in die Wohnungen gezogen wurde.
Eine Gruppe von erfahrenen Mitarbeitern des Bauamtes fuhr am Nachmittag die Altstadt ab, um eventuelle Gebäudeschäden zu erkennen und eine daraufhin notwendig werdende Evakuierung vorzunehmen. Für diese Fälle wurden im alten Krankenhaus entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Man rechnet mit enormen Gebäudeschäden, da das Hochwasser in den nächsten Tagen nur langsam zurückgehen wird. Bei dieser Rundfahrt wurden Aufnahmen für eine Dokumentation über das Hochwasser gemacht.
Während in den letzten Tagen nur wenig Öl auslief, brach in der Nacht zum Donnerstag die Katastrophe herein. Mehrere hunderttausend Liter Heizöl sind bis zum Donnerstagmittag ausgelaufen. Für die Bindung des Öls wurden bisher 30 Säcke „Ekoperl“ verwendet. Wie das Stadtbauamt in diesem Zusammenhang mitteilt, ist die Wasserversorgung trotz des ungeheueren Ölausflusses noch gesichert, so dass man in dieser Richtung keine Sorge hat. Die Gesamtschäden werden mittlerweile auf über eine Million Mark geschätzt.
Der Süddeutsche Rundfunk hatte am Mittwochabend in der Abendschau einen Filmbericht über die Situation in Wertheim gegeben. Dabei hatte Bürgermeister Scheuermann erklärt, dass zur Linderung der Not der betroffenen Wertheimer eine private Spendenaktion gestartet werden soll. Weitere Hilfen sind von der Gebäudeversicherung und dem Land Baden-Württemberg zu erwarten. Der Landtag von Baden-Württemberg befasste sich am Donnerstag mit den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr im gesamten Land. Wertheim wird als eine der am meisten betroffenen Städte bezeichnet. Man hofft, dass seitens der Gebäudeversicherung, die 70 Prozent der Gebäudeschäden trägt, die Beträge erhöht werden. Für die Aufnahme aller Schäden wird bei der Stadtverwaltung ein Büro eingerichtet werden.
Da in den nächsten Tagen mit dem Abpumpen des Wassers und dem Abtransport des Schlamms begonnen werden muss, werden alle verfügbaren Pumpen und Schlammwagen in Alarmbereitschaft gehalten. Mit dem Abpumpen kann man, nachdem das Kanalnetz wieder Wasser aufnehmen kann, bei den höchstgelegenen Kellern beginnen. Telefonische Bitten zum Auspumpen sind unter Rufnummer 6485 (Stadtverwaltung) vorzubringen. Schriftliche Anfragen sind an die Stadtverwaltung Wertheim, Kennwort „Katastropheneinsatz“, zu richten.
Da die Hochwasserwelle Wertheim in der Nacht zum Donnerstag erreichte, wurde die Maintalstraße zwischen Hofgarten und Eichel unpassierbar. Gesperrt blieb diese Straße weiterhin in Urphar, in Grünenwört und am Tremhof zwischen Boxtal und Freudenberg. Empfindliche Störungen traten bei den Fernsprecheinrichtungen auf. Auch die Gasversorgung in der Altstadt ist an einigen Stellen unterbrochen. Die höchste Höhe des Hochwassers im Stadtgebiet Wertheim wurde mit zwei Metern angegeben.
Fränkische Nachrichten 27.2.1970
Das katastrophale Hochwasser in Wertheim flaut ab
Schlammberge als Hinterlassenschaft des Wassers / Bürger sind zu Spenden für die Betroffenen aufgerufen
Wertheim. In der Main-Tauber-Stadt, die schadensmäßig das bisher katastrophalste Hochwasser seit Menschengedenken erlebte, atmet man seit Donnerstagnachmittag auf. Seit dieser Zeit geht das Hochwasser zurück. So war das Wasser am Freitagvormittag schon um 80 Zentimeter gesunken. Mittlerweile wird erkennbar, welche gewaltigen Schäden an Gebäuden und Einrichtungen entstanden sind. Mit dem Abfließen des Wassers traten die Putzkolonnen in Aktion. Die Stadt Wertheim ruft alle vom Hochwasser nicht betroffenen Bürger zu einer Spendenaktion auf. Der Landkreis Tauberbischofsheim ließ am Freitag bereits einen Scheck über 3000 DM überreichen.
Sah man am Donnerstagvormittag das Ausmaß des Hochwassers mit seinen katastrophalen Auswirkungen endgültig, so sah man ab Donnerstagmittag in der überfluteten Altstadt erleichterte Gesichter; denn das Wasser ging sichtbar zurück. Heftige Schneeschauer kennzeichneten am Nachmittag die Wetterlage in Wertheim. Die Schlauchboote der DLRG, der Bundeswehr und die Boote des Technischen Hilfswerks waren pausenlos im Einsatz, um die Fußgänger zu ihren Bestimmungsorten zu bringen. Zweimal wurde die Freiwillige Feuerwehr zu Bränden gerufen. Im Städtischen Schwimmbad war die Schaltanlage des Maschinenraumes vermutlich durch Kurzschluss in Brand geraten, ebenso der Schaltkasten im Farbenhaus Kühn. Zur Sicherheit der Bevölkerung wurde in der Kapellengasse der Strom abgeschaltet, um weitere Kurzschlüsse, die zu Bränden hätten führen können, zu verhindern. So kam es, dass die Bewohner der Kapellengasse zeitweise ohne Heizung, ohne Telefon und ohne Strom in ihren nassen „Gefängnissen“ saßen.
Bereits in der Nacht zum Freitag konnten einige Hausbesitzer mit den Aufräumungsarbeiten beginnen. So brannte in der Altstadt in vielen Häusern bis zum Morgengrauen das Licht, es wurde schon fleißig geschrubbt und gepumpt, um die Spuren des Hochwassers, vor allem Schlamm, zu entfernen. Seit dieser Zeit sind nun die Putzkolonnen der Stadt, die Hausbesitzer und freiwillige Helfer in der Altstadt unterwegs, um die Gebäude, die vom Wasser nicht mehr umspült sind, zu säubern bzw. leer zu pumpen.
Die Pumpen stellen die Bundeswehr, die US-Armee, die Feuerwehren aus der ganzen Umgebung. Schlammfahrzeuge stehen bereit, ebenso Öltankfahrzeuge, um Öl abzupumpen, damit die Ölpest sich nicht noch weiter ausbreitet. Im Laufe des Vormittags konnten auch wieder die Fußgängerstege in der Altstadt aufgebaut werden, so dass die zahlreichen Ruderer und Paddler ein wenig zur Ruhe kamen. An dieser Stelle sei nochmals allen freiwilligen und sehr fleißigen Helfern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehren, den Bundeswehrsoldaten und den Mitarbeitern des Stadtbauamtes, die am Montag als erste im Wasser zum Aufbau der Stege standen, für ihren selbstlosen Einsatz zur Sicherheit und zum Schutze der Bewohner der Altstadt gedankt. Die von der Katastrophen-Einsatzleitung gesteuerte reibungslose Zusammenarbeit aller Hilfskräfte fand aber leider nicht immer den Dank der Bevölkerung.
Am Freitagvormittag stattete Landrat Bruno Rühl der vom Hochwasser betroffenen Main-Tauber-Stadt in Begleitung von Regierungsrat Dr. Kube einen Besuch ab, um Bürgermeister Scheuermann als erste Hilfe des Landkreises einen Scheck über 3000 Mark zu überreichen. Landrat Rühl stellte weitere Hilfe, die sich nach der Schadenslage richtet, in Aussicht. Dieser erste Spendenbetrag solle eine Ermutigung zur Nachahmung für die nicht vom Hochwasser betroffenen Bürger sein. Die Stadt Wertheim hat inzwischen unter dem Kennwort „Hochwasserkatastrophe Wertheim“ bei der Badischen Bank, der Bezirkssparkasse und der Volksbank Sonderkonten unter der Nummer 5000 eröffnet, auf die Spenden eingezahlt werden können. Mit der erforderlichen Genehmigung des Finanzamtes für die Absetzbarkeit der Spenden wird fest gerechnet.
Der Süddeutsche Rundfunk weilte am Donnerstagnachmittag erneut mit einem Aufnahmeteam in Wertheim. Dadurch wurde am Freitagabend in der Abendschau des SDR ein weiterer Bericht über das Hochwasser und die dadurch aufgetretenen Schäden gesendet. Dabei wurde zu einer landesoffenen Spendenaktion für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe Wertheim aufgerufen. Es wäre sehr erfreulich, wenn auf die drei oben angegebenen Bankkonten zahlreiche Spenden eingehen würden, damit den von der Katastrophe sehr hart betroffenen Mitbürgern ein wenig bei der Behebung des Schadens, der sich durchweg ab fünfstelligen Zahlen bewegt, geholfen werden kann.
Die Verkehrssituation im Wertheimer Bezirk besserte sich im Laufe des Freitags. So konnte die Maintalstraße bei Urphar, bei Grünenwört und am Tremhof zwischen Boxtal und Freudenberg wieder für den Verkehr freigegeben werden. Dadurch kann die Stadt Wertheim wieder von allen Seiten erreicht werden, auch wenn die Durchfahrt in der Altstadt noch nicht möglich ist.
Wertheimer Zeitung 28.2.1970