Technisches Hilfswerk Wertheim beim Katastropheneinsatz auf dem Bodensee
Wertheim. Sieben Helfer des Technischen Hilfswerkes, Ortsverband Wertheim, waren am Montag und Dienstag dieser Woche mit ihrem Zugführer Manfred Brell an den Holzbergungsarbeiten auf dem Bodensee beteiligt. Dabei kamen die in Wertheim stationierten Pontons zum Einsatz. Voralarm war bereits vergangenen Sonntagabend ausgelöst worden. In der Nacht kam dann per Telefon der Einsatzbefehl zum Verladen und Abfahren. Am Montag um 6 Uhr mussten die Helfer in Friedrichshafen am Bodensee sein.
Die Zeit war für die 350 Kilometer denkbar knapp und bedeutete eine lange Nachtfahrt. Außenbordmotore, Reservetreibstoff, Öl, Ersatzteile, Paddel, Bootshaken, Leinen, Werkzeuge und technisches Zubehör für die Pontons mussten aufgeladen werden. Nichts durfte vergessen werden, denn das Fehlen eines wichtigen Spezialteils hätte den gesamten Einsatz gefährden können. Gegen Mitternacht brachen acht Mann mit Gerätekraftwagen, Pontonanhänger und VW-Bus auf. An Schlaf war auch für die Mitfahrer im rüttelnden Lkw nicht zu denken. Pünktlich trafen die Helfer um 6 Uhr in Friedrichshafen ein. Erst dort wurde der gesamte Umfang der Schäden erkenntlich.
Tausende von Bäumen, angeschwemmt durch die Zuflüsse zum Bodensee, bildeten mit Brettern, Balken, Fässern und Blechdosen schwimmende Inseln mit einer Gesamtfläche von etwa 70000 Quadratmetern. Durch Wind und Strömung dauernd in Bewegung gehalten, waren Schifffahrt, Hafeneinfahrten und Naturschutzgebiete bedroht.
Die Räumarbeiten begannen zunächst in den am stärksten gefährdeten Gebieten. Insgesamt waren über 350 Helfer aus Baden- Württemberg mit Booten, Pontons, Autokranen und Lkw im Einsatz, um die Holzinseln aufzulösen und das Holz zu bergen.
Bäume bis zu einem Meter Durchmesser wurden samt Wurzelballen von den Booten an das Ufer gezogen, mit Kranwagen herausgehoben, zersägt und mit Lkw abgefahren. Die Arbeiten sind noch lange nicht beendet. Eine Pioniereinheit der Bundeswehr mit modernerem und stärkerem Gerät wird die Arbeiten fortsetzen. Am Mittwochnachmittag trafen die Helfer wieder in Wertheim ein.
Wertheimer Zeitung 24.7.1987
Wertheimer Helfer wurden an den Bodensee gerufen
Wertheim. Sieben Helfer des THW-Ortsverbandes Wertheim waren am Montag und Dienstag mit ihrem Zugführer Manfred Brell an den Holzbergungsarbeiten auf dem Bodensee mit den in Wertheim stationierten Pontons im Einsatz. Voralarm wurde bereits am Sonntag, 19. Juli, gegen 18.45 Uhr ausgelöst. Um 21.45 Uhr kam dann per Telefon der Einsatzbefehl „Verladen und Abfahren, Eintreffen am Montag, 6 Uhr, in Friedrichshafen (Bodensee).“
Das war knapp und bedeutete eine lange Nachtfahrt von etwa 350 Kilometer. Die Helfer wurden sofort über Telefon abgerufen, persönliche Ausrüstung wie Schlafsack, Luftmatratze und Kleidungsbedarf für drei Tage waren mitzubringen.
Das Verladen der technischen und privaten Ausrüstung begann dann um 22.30 Uhr. Außenbordmotore, Reservetreibstoff für einen Einsatztag, Öl, Ersatzteile, Paddel, Bootshaken, Leinen, Werkzeuge und technisches Zubehör zu den Pontons musste aufgeladen werden. Nichts durfte vergessen werden, denn das Fehlen eines der wichtigen Spezialteile konnte den gesamten Einsatz gefährden.
Abfahrt um 23.40 Uhr, acht Mann, Gerätekraftwagen (GKW) mit Pontonanhänger und VW-Bus. An Schlafen war auch für die Mitfahrer im rüttelnden Lkw nicht zu denken. Pünktlich trafen die Helfer um 6 Uhr in Friedrichshafen ein. Erst dort wurde der gesamte Umfang der Schäden erkenntlich. Tausende von Bäumen angeschwemmt durch die Zuflüsse zum Bodensee, bildeten mit Brettern, Balken, Fässern und Blechdosen schwimmende Inseln mit einer Gesamtfläche von ca. 70 000 Quadratmetern. Durch Wind und Strömung dauernd in Bewegung gehalten bedrohten sie Schifffahrt, Hafeneinfahrten und Naturschutzgebiete.
Die Holzräumarbeiten begannen zunächst als dringende Hilfe in den am stärksten gefährdeten Gebieten. Insgesamt waren über 350 Helfer aus Baden-Württemberg mit Booten, Pontons, Autokranen und Lkw im Einsatz, um die Holzinseln aufzulösen und das Holz zu bergen. Bäume von bis zu einem Meter Durchmesser, komplett mit Wurzelballen, wurden von den Booten an das Ufer gezogen, mit Kranwagen herausgehoben, zersägt und mit Lkw abgefahren. Die Arbeiten sind noch lange nicht beendet, erste Hilfe konnte geleistet werden, eine Pioniereinheit der Bundeswehr mit modernerem und stärkerem Gerät wird die Arbeiten fortsetzen.
Am Mittwochnachmittag sind die Wertheimer Helfer mit ihrem Zugführer und ihren Fahrzeugen um eine weitere Erfahrung reicher wieder in Wertheim eingetroffen.
Fränkische Nachrichten 24.7.1987