Die Struktur des THW, das eine Einrichtung des Bundes ist, unterscheidet sich von der einer kommunalen Feuerwehr. Dort ist der Träger die Kommune. So sind nicht nur die Fahrzeuge blau im Gegensatz zu rot, es gibt auch Unterschiede bei Einsatzführung, Ausrüstung und Taktik.
Um die Zusammenarbeit zu üben und auch die Gerätschaften der jeweils anderen Organisation zu kennen, stand am Montag, den 07.April 2014, eine gemeinsame Übung „Verkehrsunfall“ auf den Übungsplänen der Feuerwehr Kreuzwertheim und des THW Ortsverbandes Wertheim.
Dabei war ein Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen dargestellt, in denen mehrere Verletzte eingeklemmt waren. Eigentlich ein Standardeinsatz für die Feuerwehr. Allerdings waren einige besondere Schwierigkeiten in der Übung eingebaut. Dies war beispielsweise, die Vielzahl an Patienten an einer Einsatzstelle, die in den beiden PKW eingeklemmt waren. Zudem lag ein PKW auf der Seite, auf der dann noch das andere Fahrzeug stand. Als wäre das nicht schon schwierig genug, waren diese noch in einen tiefen Graben gefahren und der Zugang zum oben aufliegenden PKW war erschwert.
Als erste Maßnahme schafften sich die beiden Zugführer von Feuerwehr und THW einen Überblick über die Lage. Anschließend wurden die benötigten Fahrzeuge angefordert.
Das THW richtete eine gemeinsame Einsatzführungsstelle ein.
Es mussten zunächst beide PKW gegen weitere Bewegungen gesichert werden, um ein gefahrloses Arbeiten zu ermöglichen. Die Sicherung wurde zunächst mit dem Standardmaterial der Feuerwehrfahrzeuge provisorisch aufgebaut. Nach Eintreffen des THW Kranes unterstützte er die Sicherung des Fahrzeuges.
Durch die Mannschaft des THW wurde eine Plattform gebaut, um leichter am aufliegenden Unfall PKW arbeiten und die Personen aus dem Fahrzeug befreien zu können. Dies war dann vor allem Aufgabe der Feuerwehr, die mit dem hydraulischen Rettungsgerät vorging.
Nachdem die letzte eingeklemmte Puppe befreit war, hieß es Übungsende und aufräumen.
In der anschließenden Übungskritik hoben die Übungsleiter vor allem die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Hilfsorganisationen hervor. So ist das THW mehr für größere und schwere Schadensereignisse ausgerüstet, die Feuerwehr dagegen kann schneller bei kleineren „Standard“ Hilfeleistungseinsätzen helfen. Im Einsatzfall können sich beide somit sinnvoll ergänzen.
Sie stellten heraus, dass von allen Helfern sehr gewissenhaft und genau gearbeitet wurde. So klappte die Rettung der Patienten reibungslos und schonend. Lediglich die Geschwindigkeit für einzelne Aktionen kann noch gesteigert werden.
Abschließend tauschten sich die Übungsteilnehmer bei einem kleinen Umtrunk im Feuerwehrhaus in Kreuzwertheim in gemütlicher Runde noch weiter aus. Einig war man sich, dass dies sicher nicht die letzte gemeinsame Übung war.